Neulich kam ich mit meiner Tochter am Bürgerhaus unseres Stadtviertels vorbei. Davor standen zwei Frauen vom Bürgerverein an einem Tisch voller Pinsel, Farbtöpfe und Papier. Die beiden fragten uns, ob wir nicht auch etwas malen wollten. Für eine Ausstellung im Café. Auf einem Transparent an der Hauswand stand das Thema: „Wenn ich an den Klimawandel denke…“
Wir wollten. Aber bevor ich den Pinsel eintauchte, fragte ich: „Warum schreibt ihr ,Klimawandel’ und nicht ,Klimakrise’?“ Die beiden sahen erstaunt aus. „Klimakrise? Das ist zu heftig!“ Ich überlegte im Stillen, ob „heftig“ nicht genau das richtige Wort war. Ich dachte an die Hurrikansaison in den USA, die heftigste seit Menschengedenken. Und an all die anderen heftigen Wetterrekorde der letzten Zeit. Und ich sagte: „Aber es ist doch eine Krise. 2008 hat doch auch niemand vom Finanzwandel gesprochen.“
Zukunft zu verteilen!
Ich fühlte mich schlecht. Wieder mal hatte ich den Zeigefinger gehoben. Wieder mal die Stimmung zerstört. Andererseits fühlte ich mich bestärkt in dem, was wir mit atmo vorhaben: Mit atmo wollen wir sachlich über Lösungen berichten. Mut machen. Handlungsoptionen aufzeigen. Die Klimakrise ist heftig. Das stimmt. Aber Angst und Schuldgefühle helfen nicht weiter, Motivation und Ziele schon.
Deshalb steht auf unseren druckfrischen Plakaten und Flyern ganz groß: Lust auf Zukunft! Denn die haben wir. Und es gibt eine zweite Variante mit den drei Schlagworten: Klima. Natur. Gerechtigkeit.

Plakate und Flyer liegen ab morgen bei uns zum Versand bereit. Jetzt suchen wir nur noch Menschen, die unsere Zukunftslust nicht nur im Stillen teilen, sondern sie auch verteilen, sie an Wände kleben, in Schaufenster hängen und anderen in die Hand drücken: in der Familie, in der Nachbarschaft, im Verein, in der Bibliothek, der Musikschule, im Laden, auf der Demo, im Bus – überall dort, wo auch andere auf atmo aufmerksam werden sollten. Überall.
Ab sofort könnt Ihr die atmo-Plakate und Flyer kostenlos bei uns bestellen:
Wer darauf nicht warten möchte, kann sich Plakate zum selbst Ausdrucken auch direkt hier herunterladen. Schickt uns gern Fotos von Plakaten. Wir sind gespannt, wo sie hängen!
Diese Methode nennt sich übrigens Guerilla-Marketing, weil sie ohne Werbeagenturen, Plakatwände und viel Geld auskommt. Und weil sie zugleich dezentral und zielgenau ist. Guerilla klingt allerdings sehr militärisch. All diejenigen, die die Botschaft von atmo weitertragen, nennen wir lieber Botschafterinnen oder Botschafter. Und wir freuen uns, wenn auch Ihr dabei seid!

atmo steht aktuell bei 9000 Abos. Noch zwei Monate bleiben uns, um 17.000 zu erreichen. Das könnte knapp werden.
Wenn aber jede Abonnentin und jeder Abonnent auch nur eine weitere Person für atmo gewinnt, haben wir unser Ziel erreicht und atmo kann 2025 starten. Dafür bereiten wir noch weitere Aktionen vor. Mehr dazu in den kommenden Newslettern.
atmo on tour
Genau wie Euch und uns geht es auch der Klimaaktivistin Carla Reemtsma darum, im Angesicht der Krise und politischer Untätigkeit Nerven und Zuversicht zu behalten.
Am Dienstag, 29. Oktober, ist die Sprecherin und Mitgründerin von Fridays for Future Deutschland in Münster zu Gast und erzählt, wie sie das macht. Im Rahmen der Vortragsreihe „Klimastress und Klimagerechtigkeit“ spricht Carla über das Hoffen und Kämpfen und Krisenzeiten. Und meine Kollegin Frauke Ladleif führt als Moderatorin durch den Abend.
Der Eintritt ist frei, um Anmeldung wird gebeten. Falls Ihr in der Nähe wohnt oder seid, freuen wir uns sehr Euch dort zu sehen und ins Gespräch zu kommen!
Im Namen des gesamten atmo-Teams grüßt herzlich
Katja Morgenthaler
PS: Und apropos Hurrikansaison in den USA. „Milton“ war gestern Morgen auch eines der Themen in unserem Pop-up-Newsletter Greening USA. Im Vorfeld der US-Wahl berichten wir gemeinsam mit dem Weltreporter-Netzwerk jeden Samstag über den Wahlkampf – natürlich nicht wie alle anderen, sondern mit Blick auf Umwelt- und Klima. Die ersten vier Folgen sind schon erschienen. In Folge fünf wird es um die Energiewende in den USA gehen: den aktuellen Stand, die Widerstände und wie sich auch Republikaner in Erneuerbare verlieben können. Zur Anmeldung geht’s hier. Wir freuen uns, wenn Ihr Greening USA abonniert und – bei Gefallen – weiterleitet!