Print’s not dead (noch 300 Abos in Etappe 1!) 📬

Das ist der Newsletter von atmo – der Blick hinter die Kulissen des neuen unabhängigen Umweltmagazins. Gerade läuft unsere Abo-Etappe eins. Das Ziel: 3000 Abonnements bis nächsten Samstag. Aktueller Stand: 2700. Heute erzählen wir außerdem vom schlechten Öko-Gewissen, das Papier anhaftet, und warum wir trotzdem – auch in Zeiten der Printkrise – auf ein gedrucktes Magazin setzen.

Vor drei Wochen haben wir unsere Abo-Etappe eins gestartet. Seitdem haben 2700 Menschen atmo vorbestellt. 400 allein in den letzten sieben Tagen. Vielen Dank! (Wenn Sie schon abonniert haben, scrollen Sie gern schon mal runter zur nächsten Überschrift.)

Zum Hintergrund: Bis Ende des Jahres brauchen wir mindestens 17.000 Abos, damit unser neues, unabhängiges Umweltmagazin starten kann. Bis nächsten Freitag wollen wir die ersten 3000 erreichen. Das ist das Ziel von Abo-Etappe eins. Aktuell fehlen noch 300. Wir glauben, dass wir das schaffen. Und Sie?

Bezahlt wird natürlich erst, wenn atmo Anfang 2025 wirklich erscheinen kann.

Sie sagen: Macht mehr Druck!

Diese Woche haben meine Kollegin Frauke Ladleif und ich ein Interview gegeben. Wir sprachen über das Klima in diesem Land, im wörtlichen wie im übertragenen Sinn, und darüber, was atmo publizistisch erreichen will. Irgendwann erkundigte sich der Interviewer nach unseren Plänen fürs Digitale. Nach Innovation. Ja klar, haben wir! Wir nickten eifrig und zählten auf: App, PDF, Website. Social-Media, Messenger. Was ihr wollt. Und alles in jedem Abo inbegriffen, damit möglichst viele Zugang zu unseren Inhalten haben. „Wir wollen dort sein, wo unsere Leserinnen und Leser sind“, erklärten wir.

„Aber“, sagte Frauke, „genau deshalb ist uns auch Print so wichtig.“ Print – so nennen wir Medienmenschen gedruckte Zeitungen und Magazine alter Schule. Berichte, Fotos und Grafiken in papierner Großzügigkeit. Langsamer und aufwendiger produziert. Zugestellt, nicht via Glasfaser, sondern per Post. Oft hieß es im Zuge der digitalen Transformation schon: „Print ist tot.“ Wir aber gründen ein neues Printmagazin – im Jahr 2024, gegen den Trend. Warum tun wir das? Und kann das gut gehen? Wir glauben, ja.

Denn der wichtigste Grund sind unsere Leserinnen und Leser, die Menschen, für die wir das alles hier machen. Vor einigen Wochen haben wir an dieser Stelle eine Umfrage gestartet. Wir wollten wissen, in welcher Form Sie und Ihr das neue Magazin gern lesen würdet. Fast 70 Prozent haben geantwortet, dass sie atmo am liebsten gedruckt hätten. 

Auch in unseren atmo-Kennenlernrunden per Videocall und in unserer Marktforschung war die Stimmung die gleiche: Kaum jemand wünscht sich, das Magazin ausschließlich digital zu lesen. Und in unseren Abo-Vorbestellungen sehen wir das auch.

Zum einen wundert uns das nicht. Zum anderen freut es uns! Und zwar nicht nur, weil wir – als langjähriges Redaktionsteam des Greenpeace Magazins – die Schönheit, Langsamkeit und Gründlichkeit von Print ebenfalls lieben. Es freut uns aus den gleichen Gründen, aus denen wir ins Digitale streben: Der Zugang zu atmo soll einfach und inklusiv sein. Das ist unser demokratischer Anspruch.

Papier – ein besonderer Botenstoff

Im allgemeinen Digitalrausch wird oft übersehen, dass die digitale Transformation auch Menschen von wichtigen Informationen ausschließt. Gerade Ältere haben den Schritt ins Internet manchmal nicht gemacht. Sie können und wollen nicht mit „digitalen Endgeräten“ umgehen – und wir finden: das müssen sie auch nicht, um bei atmo dabei zu sein. 

Aus vielen Zuschriften wissen wir außerdem, dass das Greenpeace Magazin nach dem Lesen weitergegeben wird – nicht nur in der Familie oder in der Nachbarschaft. Manch einer spendet ausgelesene Hefte der Bücherei, wo andere sie kostenlos ausleihen können. Andere schenken sie Schulen oder „vergessen“ sie im Wartezimmer oder im Café, wo sie gefunden werden können. Keine App und kein PDF kann unbekannte Andere auf diese Weise erreichen. Einfach so. Papier schon. Und das lieben wir!

Abgesehen davon gibt es keinen Trend ohne Gegentrend. Umfragen zeigen inzwischen, dass auch viele Jüngere sich in ihrem Alltag bewusst Inseln des Analogen schaffen. Sie machen Pause von Tiktok, Youtube und Instagram, um mal in Ruhe ein paar Seiten umzublättern und es dabei rascheln zu hören. Ein paar Gedanken zu folgen, ohne Ablenkung. Papier ist geduldig, heißt es – meist abwertend. Aber manchmal tut Geduld auch gut.

Wir alle lieben also Papier. Aber ist es auch ökologisch?

Die Bäume und das schlechte Gewissen

Aus unserer Umfrage wissen wir von dem schlechten Gewissen, das Papier anhaftet. Viele schrieben uns, sie entschuldigten sich für ihre altmodische Vorliebe. Sie wüssten, dass es bestimmt viel ökologischer wäre, atmo nur digital zu lesen.

Wir haben uns gefragt: Ist das wirklich so? Ökobilanzen sind ja oft erstaunlich komplex. Immer hängen sie von unheimlich vielen Variablen ab. Mein Kollege Wolfgang Hassenstein hat die Sache deshalb für unsere Fragen und Antworten auf der atmo-Website mal genauer recherchiert. Sein Ergebnis: Es kommt vor allem auf das Nutzungsverhalten an.

„Wenn man nur kurz einen Blick ins Magazin wirft, ist die Digitalversion klar im Vorteil. Doch schon wenn das Magazin länger als etwa eine halbe Stunde gelesen und mit mindestens zwei anderen Menschen geteilt wird, hat Print laut einer Studie die bessere Ökobilanz.“

Zufällig passt das gut zu unserer Idee von Print. Abgesehen davon, schreibt Wolfgang, wird atmo natürlich auf Recyclingpapier erscheinen. „Das schont die Wälder und spart viel Wasser und Energie, wie das Umweltbundesamt bestätigt.“

Zuletzt möchten wir Sie nochmals ans Abonnieren erinnern – verzeihen Sie, aber Sie wissen schon: Ohne Abo kein atmo!